In der Neujahrsnacht fuhr ich durch verſchneite Flur,
Vom Jahreswechſel war im Schnee da keine Spur.
Die zwoͤlfte Stunde nur ſchlug meine Taſchenuhr,
Doch rings blieb theilnahmlos die ſchweigende Natur.
Die Zeitabſchnitte ſind vom Menſchen nur erdacht,
Ununterbrochen geht die Weltuhr Tag und Nacht.
Jahrſtunden rufet Lerch’ und Schwalb’ und Kukuk aus,
Und Perpendikelgang iſt Sturm und Wogenbraus.
Der Sommer macht dem Herbſt, der Winter Platz dem Lenze,
Doch nirgends abgeſteckt iſt ſichtbar eine Grenze.
Der Zeiten Wagen rollt gleich uͤber Au’n und Haiden,
Ohn’ Anſtoß uͤber Jahr’ auch und Jahrhundertſcheiden.
So rollet mein Geſang mit mir die Welt entlang,
Den Zeitenwechſel durch, mit immer gleichem Klang.
Von Lebensſtation zu Station begleitend,
Der Himmelsſonne gleich, durch alle Zeichen ſchreitend.