Die Pflanze hat das Jahr zum Leben das ſie lebt,
Wo ſie der Fruͤhling weckt, der Winter ſie begraͤbt.
Ihr Sproßen und ihr Bluͤhn, Vergehn und Neuentſtammen
Faͤllt mit des Jahres Kreis unwandelbar zuſammen.
Jung iſt ſie, wenn die Welt iſt jung, und alt, wenn alt,
Des Großen kleines Bild in wandelnder Geſtalt.
Des Menſchen Leben iſt nicht ſolch ein Kreis geſchloſſen,
Mit dem Naturumlauf zuſammen ſo gefloſſen.
Es lenzet, ſommert zwar, es herbſtet, wintert auch,
Nicht aber mit dem Jahr, nicht mit der Luͤfte Hauch.
Es ſetzt ſich davon unabhaͤngig ſeine Grenzen,
Vermag, ob wintern mag die Schoͤpfung, noch zu lenzen.
Und legt es einmal ſich zum Winterſchlummer nieder,
So weckt kein Fruͤhlingshauch auf dieſer Welt es wieder.