Ein Voͤglein hatte ſich in meinen Schutz begeben,
Es wollt’ in Sicherheit, wenngleich gefangen, leben,
In Sicherheit vorm Schreck des Reichs der Luft, dem Geier,
Vor welchem ſicher ſich kein Vogel fuͤhlt, kein freier.
So gern gefangen nun vor meinem Fenſter hieng’s,
Doch im Gefaͤngniſſe dem Schickſal nicht entgieng’s.
Ein Geier nahte kuͤhn zum Kerker ſeiner Luſt,
Und ſchlug durchs Gitter ihm die Krallen in die Bruſt.
Doch konnt’ er ſeinen Raub nicht in die Luͤfte tragen,
Und ſterbend ließ ers uns zuruͤck, es zu beklagen.
Durch ſeine Dienſtbarkeit hat es nur dis erworben,
Daß es nicht unbemerkt noch unbeklagt geſtorben.