Der Menſch kann nie ſo ganz ins Sinnliche verſinken,
Der Geiſt treibt ihn empor ſtets Geiſtesluft zu trinken.
Doch hat er ſeine Lung’ erfriſcht an Himmelshauchen,
Treibt es ihn bald genung zuruͤck in Schlamm zu tauchen.
So in ſein Leben theilt ſich der getheilte Trieb;
Nicht Vogel und nicht Fiſch, was iſt er? ein Amfib;
Das nicht ganz Fiſch mehr iſt, dem ſtummen Abgrund eigen,
Doch auch noch nicht ganz Thier, ans feſte Land zu ſteigen;
Das jetzo ſich erhebt, und ſchoͤpft zu leben Luft,
Dann wieder ſich begraͤbt in feuchten Moderduft.
Im innerlichen Streit mit ſich befangen ewig,
Die ganze Lebenszeit bleibt es hindurch beidlebig.
Wird auch die Menſchheit ſo in alle Ewigkeit
Hier bleiben unerloͤſt von der Beidlebigkeit?
Wird nie ihr beſſrer Geiſt ſie ihren niedren Wiegen
Entraffen, um mit ihr von Hoͤh zu Hoͤh zu fliegen?
Soll immer nur der Geiſt allein, als wie der Schwan,
Geſchieden von dem Leib, ſich ſchwingen himmelan?