Verein’ mit Selbſtvertraun Mistraun in deine Kraft;
Durch ſtetes Ringen wird der Schuͤler meiſterhaft.
Daß du’s noch nicht vollbracht, daß du es kannſt vollbringen,
Daß du’s vollbringen mußt, das macht es dich erringen.
Aufloͤſen mußt du erſt, doch Alles iſt das nicht,
Den Glanz der Außenwelt in innerliches Licht.
Entfalten mußt du dann, und dieſes iſt der Kranz,
Das innerliche Licht in aͤußerlichen Glanz.
Du mußt die fremde Welt in deinen Buſen faſſen,
Um als die eigne dann ſie ſchoͤner zu entlaſſen.
Das ſagt dir der Poet, auch wenn du keiner biſt,
Weil doch die Poeſie ein Bild des Lebens iſt.
Die Dichtkunſt moͤgeſt du als Kunſt des Lebens brauchen,
Um recht dich in die Welt, die Welt in dich zu tauchen.
Auf! wenn dein Bau dir ſelbſt und andern ſchoͤn ſoll deuchten,
So miſche recht den Stoff des Trocknen und des Feuchten.
So miſchet Bluͤtenſtaub die Bien’ und Honigſeim,
Und baut die Zelle, wie der Dichter ſeinen Reim.
Sieh, was das Trockne ſei, und was das Feuchte, ſchau!
Das Wiſſen iſt der Staub, und das Gemuͤth der Thau.