Durch den allein ich mit der Welt zuſammenhaͤnge,
Seitdem ich nebenaus mich ſtellte vom Gedraͤnge!
Du bringſt, o Freund, die Welt mir her von Zeit zu Zeit,
Ich merkte ſonſt ſie nicht in meiner Einſamkeit.
Du bringeſt von der Welt die Kunden mir getreulich,
Doch weniges dem Sinn, nichts dem Gemuͤth erfreulich.
Nichts hoͤr’ ich von der Welt, was mich verlocken kann,
Neu auf das Meer zu gehn, da ich zum Port entrann.
Ich ſehe truͤb’, und muß mir leider es geſtehn:
Das Alter iſt es nicht, was mich macht truͤbe ſehn.
Ein unzufriedenes Geſchlecht mit Zorngeberden
Will aͤndern ſeine Welt, und ſelbſt nicht anders werden.
Wo nicht ein aͤußrer tobt, ein innerlicher Kampf,
Wird ſelbſt des Lebens Luſtgeberd’ ein Todeskrampf.
Den Wehen des Geſchicks iſt Fehlgeburt entrungen,
Vom Drang des Augenblicks Ruh und Genuß verſchlungen.
Ich weiß nicht, wo ſich wird die Wiſſenſchaft verkriechen,
Die Poeſie doch wird unzweifelhaft verſiechen.
Wo ſich genuͤberſtehn Unglaub’ und Ueberglauben,
Will dir die Seele der, und der die Sinne rauben.
Die Sinne raubt er nicht, doch hat er ſie verdumpft;
Die Seele raubt er nicht, doch hat er ſie verſumpft.
In dieſem Suͤndenpfuhl, in dieſen Jammerfroͤſten,
Kann fuͤr die Welt mich nur ein neuer Glaube troͤſten;
Der Glaube, daß der Geiſt, der mit der Sonne blickt,
Von Zeit zu Zeit, wo Huͤlfe noth iſt, Helfer ſchickt;
Und wenn das Unheil ſich unheilbar Menſchen zeigt,
In menſchlicher Geſtalt er ſelbſt herniederſteigt.
So mehr als einmal ſchon iſt er herab geſtiegen,
Und jetzo denkt er, wo er will geboren liegen.