Ich fand eine Wunderpflanze,
Die schönst’ im Frühlingskranze,
Ich weiß nicht wie und wo,
Ich fand sie eben so.
Alsob sie Wurzeln hätte,
An einer lieben Stätte
Des Gartens pflanzt’ ich sie,
Und dachte, sie gedieh.
Da kam ein Frost aus Norden,
Und sie ist krank geworden;
Es kam mit Glut ein Süd,
Und sie ward lebensmüd.
Nun hör’ ich, daß man sie habe
In einem frischen Grabe
Gepflanzt im Kirchhofsraum,
Es ist mir wie ein Traum.
Ich soll sie mit Thränen begießen,
Sie wird zum Himmel sprießen,
Der Himmel ist ihr Ort,
Sie trägt ihre Krone dort.
Dort ihre Krone trägt sie,
Hier ihre Wurzel schlägt sie
Mit Schmerz in meine Brust,
Der Schmerz ist meine Lust.