Mein Mädchen und mein Bübchen,
In euerm Kinderstübchen
Als ihr beisammen waret,
Den übrigen geschaaret,
In vollem frischem Leben,
Von Jugendluft umgeben,
In eurer Anmuth Schimmer,
So nah an meinem Zimmer,
Besucht’ ich euch so selten,
Das muß ich nun entgelten,
Besuchen muß ich gerne
Euch nun dort in der Ferne,
Wo hinter öden Mauern
Die Blumen um euch trauern,
Wo ihr so stille schweiget,
Und mir kein Lächeln zeiget,
Kein Lebenszeichen gebet,
Und nicht das Köpfchen hebet,
Als Staub zu meinen Füßen
Nicht merket auf mein Grüßen.
Und dieß nur muß mich trösten,
Daß in des Frühlings Frösten
Die Sträuche noch gediehen,
Die wir für euch dort ziehen,
Und schon mit Blättlein schwanken,
Um mir für euch zu danken,
Daß ich, weil unerwecket
Ihr schlaft, ich euch bestecket
Grün euer Kinderstübchen,
Mein Mädchen und mein Bübchen!