Komm, o lieblicher Bruder,
Mit geflügelten Schritten,
Laß das Thal uns beschweben,
Welchem jüngst wir entglitten
Laß das Thal uns besuchen,
Wo sonst unseren Eltern
Blühten schönere Blumen
Unter unseren Tritten.
Wo noch unsere Brüder
Wandeln; daß sie die Eltern
Lieben, lieben einander,
Laß die Brüder uns bitten.
Wie wir immer die Mutter
Mit unschuldigem Spiele
Freuten, die sie betrübten
Oft mit wilderen Sitten.
Wie sie immer uns lobte,
Unsere liebende Mutter,
Daß wir still uns vertrugen,
Wenn sie lärmend sich stritten.
O sie würden nicht streiten,
Wenn sie wüßten, wie schmerzlich
Stimmen streitender Brüder
Elternherzen durchschnitten.
Komm, sie dürfen nicht streiten;
Laß den Frieden uns stiften!
Dazu braucht es im Hause
Keinen Fremden und Dritten.
Welcher Dritte vermögt’ es,
Wenn wir zwei nicht vermögten,
Mit dem Mörtel der Eintracht
Ihren Bund zu verketten?
Weh zu thun nicht einander,
Zu verzeihen was weh thut,
Laß beim Weh sie beschwören,
Das im Tode wir litten!
Laß uns ihnen es sagen,
Daß sie lieben sich müssen,
Wenn wir freuen uns sollen
In der Seligen Mitten.