Vor deinen Augen hänget
Ein Thränenflor,
Wodurch zum Frühlingshimmel
Du schaust empor.
Und weil du schaust so trübe
Den Himmel an,
So kommt der Himmel selber
Dir trübe vor.
O wische nur vom Auge
Die Thrän’ hinweg,
Und sieh, er ist so heiter
Als wie zuvor.
Es gehn die Welterleuchter
Bei Tag und Nacht
Mit ungeschwächtem Glanze
Wie sonst hervor.
Der Sonne thut mit Purpur
Die Pforten auf
Der Morgen, und der Abend
Mit Gold das Thor.
Und um die Silberstufen
Des Thrones hält
Des Mondes Blick geordnet
Den Sternenchor.
Sie lächeln deinen Schmerzen
Wie fremder Lust,
Und lassen jedem Sinne
Was er erkohr.
Es athmet keine Wolken
In ihrem Glanz
Dein Seufzer, der vergebens
Den Tod beschwor.
Warum willst du verschwenden
Des Busens Hauch,
Der sich verliert mit Säuseln,
Wie Wind im Rohr?
Doch ist so reich an Seufzern
Wol deine Brust;
Es ist nicht Schad’ um einen,
Den sie verlor.