Ich weiß, mein Gott, daß all mein Tun
und Werk in Deinem Willen ruhn,
von Dir kommt Glück und Segen;
was Du regierst, das geht und steht
auf rechten, guten Wegen.
Es steht in keines Menschen Macht,
daß sein Rat werd’ ins Werk gebracht
und seines Gangs sich freue;
des Höchsten Rat, der macht’s allein,
daß Menschenrat gedeihe.
Es fängt so mancher weise Mann
ein gutes Werk zwar fröhlich an
und bringts doch nicht zustande;
er baut ein Schloß und festes Haus,
doch nur auf lauter Sande.
Gib mir Verstand aus Deiner Höh,
auf daß ich ja nicht ruh und steh
auf meinem eig’nen Willen;
sei Du mein Freund und treuer Rat,
was recht ist, zu erfüllen.
Was Dir gefällt, das laß auch mir,
o meiner Seele Sonn und Zier,
gefallen und belieben;
was Dir zuwider, laß mich nicht
in Wort und Tat verüben.
Ist’s Werk von Dir, so hilf zu Glück;
ist’s Menschenwerk, so treib zurück
und änd’re meine Sinnen.
Was Du nicht wirkst, das pflegt von selbst
in kurzem zu zerrinnen.
Tritt Du zu mir und mache leicht,
was mir sonst fast unmöglich deucht,
und bring zum guten Ende,
was Du selbst angefangen hast
durch Weisheit Deiner Hände.
Du bist mein Vater, ich Dein Kind;
was ich bei mir nicht hab’ und find
hast Du zu aller G’nüge.
So hilf mir, daß ich meinen Stand
wohl halt’ und herrlich siege.
Dein soll sein aller Ruhm und Ehr;
ich will Dein Lob je mehr und mehr
aus hocherfreuter Seelen
vor Deinem Volk und aller Welt,
solang ich leb, erzählen.