Ein Wandrer bat den Gott der Götter,
Den Zeus, bei ungestümem Wetter,
Um stille Luft und Sonnenschein.
Umsonst! Zeus läßt sich nicht bewegen;
Der Himmel stürmt mit Wind und Regen,
Denn stürmisch sollt es heute sein.
Der Wandrer setzt mit bittrer Klage,
Daß Zeus mit Fleiß die Menschen plage,
Die saure Reise mühsam fort.
Sooft ein neuer Sturmwind wütet,
Und schnell ihm stillzustehn gebietet:
Sooft ertönt ein Lästerwort.
Ein naher Wald soll ihn beschirmen;
Er eilt, dem Regen und den Stürmen
In diesem Holze zu entgehn;
Doch eh der Wald ihn aufgenommen:
So sieht er einen Räuber kommen,
Und bleibt vor Furcht im Regen stehn.
Der Räuber greift nach seinem Bogen,
Den schon die Nässe schlaff gezogen;
Er zielt, und faßt den Pilger wohl;
Doch Wind und Regen sind zuwider;
Der Pfeil fällt matt vor dem danieder,
Dem er das Herz durchbohren soll.
»O Tor!« läßt Zeus sich zornig hören,
»Wird dich der nahe Pfeil nun lehren,
Ob ich dem Sturm zu viel erlaubt?
Hätt ich dir Sonnenschein gegeben,
So hätte dir der Pfeil das Leben,
Das dir der Sturm erhielt, geraubt.«