Ein Großer in Athen, der kein Verdienst besaß,
Als daß er vornehm trank und aß,
Und sein Geschlecht zu rühmen nie vergaß,
Verlangte doch den Ruhm zu haben,
Als hätt er wirklich große Gaben.
Denn mancher, der, wenn ihn nicht die Geburt erhöht,
Da stünde, wo sein Christoph steht,
Und kaum zum Diener tüchtig wäre,
Hält desto mehr auf Ruhm und Ehre,
Je dreister sich sein Herz, trotz seinem Stolz, erkühnt;
Und ihm oft sagt, daß er sie nicht verdient.
In eben dieser Stadt, in der der Große wohnte,
War ein Poet, der die Verdienste pries,
Die Tugend durch sein Lied belohnte,
Und durch sein Lied unsterblich werden hieß;
Den bat Elpin, ihn zu besingen.
»Sie können«, sprach der große Mann,
»Durch meinen Namen sich zugleich in Ansehn bringen.«
»Mein Herr,«, rief der Poet, »es geht unmöglich an.
Ich hab aus Eigensinn einst ein Gelübd getan,
Nur das Verdienst und nie den Namen zu besingen.«