Es war ein Mann — vielleicht iſt mancher noch im Raume —
Dem alles wohl gelang, doch alles nur im Traume.
Im Traume ſang er ſchoͤn, im Traume ſprach er gut,
Im Traume hatt’ er Geld, im Traume hohen Muth.
Im Traume war er jung, im Traume hochgeehrt,
Im Traume kerngeſund, im Traume grundgelehrt.
Im Traume pflanzte er den Garten blumenreich,
Im Traume baute er ſein Haus Pallaͤſten gleich.
Im Traume that er, was ihm Luſt und Freude machte,
Und leid that es ihm nur, wenn er vom Traum erwachte.
Drum ſucht’ er alſobald zum Traum zuruͤckzukehren,
Um zu genießen, was ſein Wachen mußt’ entbehren.
Ungluͤcklich hat er nicht ſein Leben hingebracht,
Weil er im Leben mehr getraͤumet als gewacht.
Doch gluͤcklich war er nicht; nur gluͤcklich iſt der Wache,
Der nicht bedarf, daß erſt ein Traum ihn gluͤcklich mache.