Woher nimmſt du den Muth, von neuem vorzutragen,
Was laͤngſt ſchon beſſer ward geſagt in alten Tagen? —
Weil alles Alte neu und immer neu muß werden,
So traͤgt die Dichtung auch ſtets ihrer Zeit Geberden.
Verwandeln muß ſie ſich, beharren kann ſie nimmer;
Nicht beſſer wird ſie ſtets, zuweilen wird ſie ſchlimmer.
Ein angeſtammtes Recht hat jedes Zeitgeſchlecht,
Der Zeiten Weisheit ſich zu machen mundgerecht.
Und jeder hat dies Recht fuͤr ſich auch und ſein Haus;
Und er macht es nicht ſchlecht, wenn er damit kommt aus.
Nur hat er nicht das Recht, es andern aufzudringen,
Sein eigen Hausgemaͤcht auch auf den Markt zu bringen.
Bring’ ich das Meine doch, ſo bild’ ich wol mir ein,
Es ſei fuͤr andre noch, und nicht fuͤr mich allein.