In einem Irrthum ſeh’ ich euch befangen alle,
Alsob nichts feſt mehr ſteh’ und alles ruhlos walle.
Wol unaufhaltſam geht voran das Weltgeſchick,
Und etwas Neues bringt auch jeder Augenblick.
Doch was der eine bringt, das nimmt der andre wieder,
Wie eine Blaſ’ im Strom aufſteigt und ſinket nieder.
Ihr Blaſen auf dem Strom des Tages, blaͤhet euch!
Blaͤht euch und blaſ’t nur auf die Backen mit Gekeuch!
Blaſ’t, Blaſen, bis ihr platzt, und macht einander Platz!
Denn noch von Blaſen liegt im Strom ein ganzer Schatz.
Doch eine Muſchel ruht, gefuͤllt mit Weh und Luſt,
Und bildet wie ein Herz die Perl’ in ihrer Bruſt;
In welchem das Gefuͤhl von Erd’ und Himmel ſchlaͤgt,
In welchem Ewiges iſt endlich-ſchoͤn gepraͤgt,
Dis Herz, wann es ſchon laͤngſt hat aufgehoͤrt zu ſchlagen,
Gibt einſt, ihr gebt es nicht, ein Zeugniß dieſen Tagen.
Ihr aber, lernt einmal, ihr Leute der Bewegung,
Daß ewig niemals iſt des Augenblicks Aufregung.