Sechs Woͤrtchen nehmen mich in Anſpruch jeden Tag:
Ich ſoll, ich muß, ich kann, ich will, ich darf, ich mag.
Ich ſoll, iſt das Geſetz, von Gott ins Herz geſchrieben,
Das Ziel, nach welchem ich bin von mir ſelbſt getrieben.
Ich muß, das iſt die Schrank’, in welcher mich die Welt
Von einer, die Natur von andrer Seite haͤlt.
Ich kann, das iſt das Maß der mir verliehnen Kraft,
Der That, der Fertigkeit, der Kunſt und Wiſſenſchaft.
Ich will, die hoͤchſte Kron’ iſt dieſes, die mich ſchmuͤckt,
Der Freiheit Siegel, das mein Geiſt ſich aufgedruͤckt.
Ich darf, das iſt zugleich die Inſchrift bei dem Siegel,
Beim aufgethanen Thor der Freiheit auch ein Riegel.
Ich mag, das endlich iſt, was zwiſchen allen ſchwimmt,
Ein Unbeſtimmtes, das der Augenblick beſtimmt.
Ich ſoll, ich muß, ich kann, ich will, ich darf, ich mag,
Die ſechſe nehmen mich in Anſpruch jeden Tag.
Nur wenn du ſtets mich lehrſt, weiß ich, was jeden Tag
Ich ſoll, ich muß, ich kann, ich will, ich darf, ich mag.