Um eine Blum’ im Korn, von Knabenaug’ erblickt,
Um eine Blume wird wie mancher Halm geknickt!
Dem Landmann waͤr’ es gut, wenn unter ſeinem Rocken
Gar keine Blume wuͤchſ’, um Knaben anzulocken.
Dem Landmann waͤr’ es recht, wenn unter ſeinem Weizen
Gar keine Bluͤte ſtuͤnd’, um Knabenluſt zu reizen.
Recht waͤr’ es ihm und gut, wenn unter ſeinen Saaten
Nicht waͤre, weshalb ſie die Knaben ihm zertraten.
Die Blumen nennet er Unkraut mit Recht, ſie ſind
Das allerſchaͤdlichſte fuͤr ſeiner Pflege Kind.
Alswie am Toͤchterchen ein ſtrenger Vater ſchalt
Die Schoͤnheit, die bei ihm nur als Verfuͤhrung galt;
Nur daß der Vater nicht wie jener auch ausraufen
Das Unkraut will noch darf, wonach die Knaben laufen.