So lange du noch kanſt erroͤthen und erblaſſen,
Biſt du von menſchlichen Gefuͤhlen nicht verlaſſen.
Nie moͤgen menſchliche Gefuͤhle dir entweichen
Soweit, daß du nicht kanſt erroͤthen und erbleichen!
Erbleichen macht dich Furcht, erroͤthen macht dich Scham,
Furcht die vorm Boͤſen kommt, und Scham die nach ihm kam.
Nur wenn du dieſe Furcht und Scham in dir zu toͤdten
Vermagſt, wirſt du nicht mehr erblaſſen und erroͤthen.
Wer nicht das Boͤſe kennt, erblaßt, erroͤthet nicht,
Das Thier am Boden hier, der Siddha dort im Licht.
Vom Thiere fern, kanſt du nicht an den Siddha reichen,
Deswegen Furcht und Scham dich wechſelnd uͤberſchleichen.
Du kanſt dem Thiere nicht, noch auch dem Siddha gleichen,
Dagegen wechſelt dein Erroͤthen mit Erbleichen.
O fuͤrchte dich nur nicht, noch ſchaͤme dich der Zeichen
Der Menſchlichkeit im Schamerroͤthen, Furchterbleichen!
Doch wenn zur rechten Zeit vorm Boͤſen ſtets dir kam
Die Furcht, ſo kommt dir nach zur Unzeit nie die Scham.
Vorm letzten Boͤſen dann, dem Tod, wirſt du erblaſſen
Furchtlos, und druͤben ſei Schamroͤthe dir erlaſſen.