Der Salamander ſprach zu einem Schmetterlinge,
Als er am Feuer ihn verſengen ſah die Schwinge:
Wie biſt du doch gewebt aus gar ſo leichten Stoffen!
Mich hat in dieſer Glut kein Unfall noch betroffen.
Mein Blut macht um mich her die gluͤhen Kohlen kuͤhl,
Und recht behaglich iſt mirs auf dem Roſenpfuͤhl.
Du ruͤhreſt nur daran und geheſt auf in Flammen;
Wie kommt dein Ungemach und mein Gemach zuſammen?
Kann Tod und Leben ſo von gleicher Weide ſtammen?
Da ſprach der Schmetterling zum Salamander ſterbend:
So iſt, was den erquickt, dem anderen verderbend.
Vielleicht beneidet wer dich um dein zaͤhes Leben,
Die Liebe aber liebt das ihre aufzugeben. —
Mein Herz, vergleicheſt du die beiden mit einander,
Du ziehſt den Schmetterling wol vor dem Salamander.