Wem tönt dies kühnre Lied? dies Lied, zu wessen Lobe,
Hört es noch manche späte Welt?
Hier steh ich, sinne nach, und glüh und stampf und tobe,
Und suche meiner Hymnen Held.
Wer wird es sein? Vielleicht im blutgen Panzerkleide
Des Krieges fürchterlicher Gott?
Um ihn tönt durch das Feld gedungner Krieger Freude,
Und der Erwürgten lauter Tod.
Wie, oder ists vielmehr in fabellosen Zeiten
Ein neuer göttlicher Apoll,
Der, schwer entbehrt, mit schnell zurückberufnen Saiten
Den Himmel wieder füllen soll?
Wo nicht, so werde der der Vorwurf meiner Lieder,
Der sich als Themis’ Rächer wies,
Und dessen frommes Schwert der giftgen Zanksucht Hyder
Nur drei von tausend Köpfen ließ.
Doch ihn, Apoll und Mars, in Friedrichen vereinet,
Vereine, mein Gesang, auch du!
Wann einst ein junger Held bei seinem Grabe weinet,
So zähl ihm seine Taten zu!
Fang an von jenem Tag — Doch, welch ein neues Feuer
Reißt mich vom niedern Staub empor?
Auch Könige sind Staub! Seid ihnen treu; dem treuer,
Der sie zu besserm Staub erkor.
Wer wird, voll seines Geists, mir seinen Namen melden?
Sein Nam ist ihm allein bewußt.
Er ist der Fürsten Fürst, er ist der Held der Helden;
Er füllt die Welt und meine Brust.
Er rief sie aus des Nichts nur ihm folgsamem Schlunde;
Er ruft sie noch, daß sie besteht.
Sie bebt, sie wankt, so oft ein Hauch aus seinem Munde
Den Fluch in ihre Sphären weht.
O dreimal Schrecklicher! — — doch voller Quell des Guten,
Du bist der Schreckliche nicht gern.
Den weiten Orient zerfleischen deine Ruten;
Uns, Vater, zeigst du sie von fern.
Wie, daß des Undanks Frost die trägen Lippen bindet,
Volk, dem er Heil, wie Flocken, gibt!
Ihm dank es, wenn ein Jahr in süßer Ruh verschwindet;
Ihm dank es, daß dich Friedrich liebt.