In einem Augenblick, wann ſtill der Geiſt verſunken
In ſich und Welt und Gott, nicht wein- noch ſchlummertrunken,
Nicht trunken, ſondern klar, nicht ſchlummernd, ſondern wach,
Alswie der Sonne Bild im unbewegten Bach;
Wann Fern und Nah, und Iſt und War, und Zeit und Raum
Zergangen iſt, alswie in ſtiller Flut der Schaum;
Wann du des Lebensbaums entfaltet Bluͤtenprangen
An deinem Buſen fuͤhlſt von einer Knoſp’ umfangen;
Wann Erd’ und Himmel dir in einen Duft verſchwimmt,
Der Stern als Blume bluͤht, als Stern die Blume glimmt;
In ſolchem Augenblick, wo wie mit heil’gem Rauſchen
Der Strom der Schoͤpfung geht durch deines Herzens Lauſchen;
Wo du nicht du mehr biſt, und nichts mehr iſt als du
Und Gott, in dem du biſt, dem du dich athmeſt zu;
In ſolchem Augenblick, der wie ein Blick der Augen,
Der Liebesaugen kommt, Beſinnung wegzuſaugen;
In ſolchem Augenblick, wer ihn, eh’ er geſchwunden,
Empfinden konnte, der hat Ewigkeit empfunden.
Und ſo wer Ewigkeit empfunden hat einmal,
Haͤlt ewig feſt ſie, wie der Demant ſeinen Stral.