Als Bluͤtenalter iſt die Jugend wol bekannt,
Mir aber ſei hinfort das Alter ſo genannt.
Die junge Pflanz’ iſt gruͤn; wielang muß ſie ſich muͤhn
Durch Blatt und Zweig hindurch, bis ihr gelingt zu bluͤhn!
Ihr letztes iſt das Bluͤhn, nicht erſtes, zweifelsohne;
Dann ſtirbt ſie wann ſie aufgeſetzt die Bluͤtenkrone.
Wie in der Jugend auch als Raupe kriecht, im Alter
Die bluͤtengleiche Schwing’ entfaltet der Zwiefalter.
Doch fragſt du wo denn ſei des Alters Schwing’ und Bluͤte?
So ſag’ ich: außen nicht, doch innen im Gemuͤte.
Das iſt die Bluͤte, die hier athmet Seelenduft,
Dis Silfenfluͤgelpaar traͤgt uͤber Welt und Gruft.