Sie, und nicht wirAn La RochefoucauldHätt’ ich hundert Stimmen; ich feyerte Galliens Freyheit Nicht mit erreichendem Ton, sänge die göttliche schwach.Was vollbringet sie nicht! So gar das gräßlichste aller Ungeheuer, der Krieg, wird an die Kette gelegt!Cerberus hat drey Rachen; der Krieg hat tausend: und dennoch Heulen sie alle durch dich, Göttin, am Fesselgeklirr.Ach mein Vaterland! Viel sind der Schmerzen; doch lindert Sie die heilende Zeit, und sie bluten nicht mehr.Aber es ist Ein Schmerz, den sie nie mir lindert! und kehrte Mir das Leben zurück; dennoch blutet’ er fort!Ach du warest es nicht, mein Vaterland, das der Freyheit Gipfel erstieg, Beyspiel strahlte den Völkern umher:Frankreich wars! du labtest dich nicht an der frohsten der Ehren, Brachest den heiligen Zweig dieser Unsterblichkeit nicht!O ich weiß es, du fühlest, was dir nicht wurde; die Palme, Aber die du nicht trägst, grünet so schön, wie sie ist,Deinem kennenden Blick. Denn ihr gleicht, ihr gleichet die Palme, Welche du dir brachst, als du die ReligionReinigtest, sie, die entweiht Despoten hatten, von neuem Weihtest, Despoten voll Sucht Seelen zu fesseln! voll Blut,Welches sie strömen ließen, so bald der Beherschte nicht glaubte, Was ihr taumelnder Wahn ihm zu glauben gebot.Wenn durch dich, mein Vaterland, der beschornen Despoten Joch nicht zerbrach; so zerbrach das der gekrönten itzt nicht.Könt’ ein Trost mich trösten; er wäre, daß du vorangingst Auf der erhabenen Bahn! aber er tröstet mich nicht.Denn du warest es nicht, das auch von dem Staube des Bürgers Freyheit erhob, Beyspiel strahlte den Völkern umher;Denen nicht nur, die Europa gebar. An Amerika’s Strömen Flamt schon eigenes Licht, leuchtet den Völkern umher.Hier auch winkte mir Trost, er war: In Amerika leuchten Deutsche zugleich umher! aber er tröstete nicht.