Es ritten sieben Ritter frei,
Mit Schilden und mit Speeren,
Sie wollten halten gut Turnei,
Des Königs Kind zu Ehren.
Und als sie sahen Thurm und Wall,
Ein Glöcklein hörten sie drüben;
Und als sie traten in Königs Hall’,
Da sahen sie Kerzen sieben.
Da sahen sie liegen, todesblaß,
Die holde Adelheide,
Der König zu ihrem Haupte saß
In großen Herzeleide.
Da sprach der stolze Degenwerth:
„Das muß ich immer klagen,
Daß ich umsonst gegürt’t mein Pferd,
Mein Schild und Speer getragen.“
Drauf sprach der jung’ Herr Adelbert:
„Wir sollen das nicht klagen!
Des Königs Tochter ist immer werth,
Daß wir drum stechen und schlagen.“
Herr Walther sprach, ein Ritter kühn:
„Nach Hause wollen wir reiten,
Es kann uns wenig Heil erblühn,
Um eine Todte zu streiten.“
Sprach Adelbert: „wohl ist sie todt,
Doch lebet keine so holde,
Sie trägt einen Kranz von Rosen roth
Und einen Ring von Golde.“
Sie ritten auf den Sand hinaus,
Die freien Ritter sieben.
Sie stritten also harten Strauß,
Bis sechse todt geblieben.
Der siebente war Herr Adelbert,
Der Sieger über alle.
Er stieg so bleich von seinem Pferd,
Und trat in Königs Halle.
Er nahm den Kranz von Rosen roth,
Dazu den Ring von Golde,
Er fiel zur Erde, bleich und todt,
So bleich wie seine Holde.
Der König trug ein schwarz Gewand,
Er ließ die Glocke läuten,
Sechs freie Ritter von dem Sand
Thät er zu Grab begleiten.
Der siebente war Herr Adelbert,
Mit seiner Adelheide.
Die liegen zusammen in kühler Erd’,
Ein Stein bedecket Beide.