Du forderst ein Sonett von mir;
Du weißt, wie schwer ich dieses finde.
Darum, du lose Rosalinde,
Versprichst du einen Kuß dafür.
Was ist, um einen Kuß von dir,
Das sich Myrtill nicht unterstünde?
Ich glaube fast, ich überwinde;
Sieh, zwei Quadrains stehn ja schon hier!
Auf einmal hört es auf zu fließen!
Nun werd ich doch verzagen müßen!
Doch nein, hier ist schon ein Terzett!
Nun beb ich doch – wie werd ich schließen?
Komm Rosalinde, laß dich küssen! –
Hier, Schönste, hast du dein Sonett.