Wir ſind in einem Streit, der nicht zu ſchlichten iſt,
Der neu erwacht, wann er geſchlummert eine Friſt.
Die Wunde, bricht ſie auf, iſt ſchlimmer als geweſen;
Dem Tode ſind wir nah, und glaubten uns geneſen.
Sie eitert innen, wenn ſie außen ſcheint geheilt,
Die Wunde, die uns tief ins Mark des Lebens theilt,
An der, o Vaterland, du krankeſt lang genug,
Die nicht des Feindes Schwert, die dir der Glaube ſchlug.
Laßt endlich, um den Streit ums Wahre zu verſoͤhnen,
O laßt zum Guten uns vereinigen im Schoͤnen!
Ein friedliches Gebiet iſt groß genug verliehn;
Laßt aus dem ſtreitigen dahin zuruͤck uns ziehn!
Nicht was in Kirch’ und Staat heillos die Menſchheit ſpaltet,
Wir lehren Menſchliches, vom Goͤttlichen durchwaltet,
Damit zum Himmliſchen das Ird’ſche ſei entfaltet.