Es wird mit Recht geſagt Markt der Literatur;
Denn ſie vergleichet ſich mit einem Markte nur.
Wie auf dem Markte ſtehn zum Kaufe Waaren feil,
Und jeder nach Bedarf nimmt davon einen Theil:
Der eine waͤhlt ſich dis, der andre das vom Haufen,
Doch keinem faͤllt es ein, den ganzen Markt zu kaufen:
So auch wer koͤnnte jetzt ſich noch einfallen laſſen,
Sich mit Literatur der ganzen zu befaſſen?
Der greift ſich hier ein Stuͤck, der eines dort heraus,
Nach eigenem Geſchmack und zum Verbrauch im Haus.
Der Zufall waltet, wo am Urteil es gebricht,
Und im Gewuͤhl iſt ganz unmoͤglich Ueberſicht.
Unmerklich unter’m Glanz der ausgeſtellten Guͤter
Wird an den Mann gebracht auch mancher Ladenhuͤter.
Heut hat den Zulauf der, den andere beneiden,
Die morgen am Verfall ſich ſeines Krames weiden.
Es bietet kurzen Ruhm mit ungewiſſem Brode
Der uͤberfuͤllte Markt mit wechſelhafter Mode.