Augen, zarte Seelenblüten,
Klare Perlen ew’ger Liebe,
Augen, ihr verehrte Augen,
Meiner Herrin lichte Sterne,
Laßt Euch von des Sängers Liedern
Sanfte Frühlingstöne wehn!
Alles, was das Leben heiligt,
Trägt die Ahnung seiner Seele,
Trägt den stillen Schmuck der Augen;
Nicht der Mensch allein, der stolze,
Auch der Frühling, auch die Erde,
Auch des Tages Wechselgruß.
In der Erde dunklen Tiefen
Stehn die klaren Diamanten
Wie ein ewig blühend Auge;
Rosenaugen hat der Frühling,
Und der Tag hat seine Sonne,
Ihre Sterne hat die Nacht:
Aber ihr, verehrte Augen,
Meiner Herrin lichte Sterne,
Klare Perlen ew’ger Liebe,
Augen, zarte Seelenblüten, —
Solche liebe, guten Augen,
Solche Augen sind es nicht.
Nicht so klar sind Diamanten,
Die in dunkler Tiefe leuchten,
Nicht so lieblich Frühlingsrosen
An des Lebens zartem Busen,
Nicht so mild die ew’gen Sterne,
Nicht so hell der junge Tag.
Was im Leben schön und edel,
Les’ ich klar in eurem Schimmer;
Was das Jenseits dort verschleiert,
Leuchtet mir in eurer Freude,
Leuchtet mir in euren Tränen
Wie aus Himmelsferne zu.
Und so hört des Sängers Grüße! —
Wollt ihr freundlich nicht dem Jüngling
Wie die ew’gen Dioskuren
Leuchten durch des Lebens Wogen?
Augen, zarte Seelenblüten,
Wollt ihr meine Sterne sein?