Die Geschichte von Goliath und Davidin Reime brachtWar einst ein Riese GoliathGar ein gefährlich Mann!Er hatte Tressen auf dem HutMit einem Klunker dran,Und einen Rock von Drap d’argentUnd alles so nach advenant.An seinen Schnurrbart sah man nurMit Gräsen und mit Graus,Und dabei sah er von NaturPur wie der – aus.Sein Sarras war, man glaubt es kaum,So groß schier als ein Weberbaum.Er hatte Knochen wie ein Gaul,Und eine freche Stirn,Und ein entsetzlich großes Maul,Und nur ein kleines Hirn;Gab jedem einen Rippenstoß,Und flunkerte und prahlte groß.So kam er alle Tage her,Und sprach Israel Hohn.»Wer ist der Mann? Wer wagt’s mit mir?Sei Vater oder Sohn,Er komme her der Lumpenhund,Ich bax ’n nieder auf den Grund.«Da kam in seinem SchäferrockEin Jüngling zart und fein;Er hatte nichts als seinen Stock,Als Schleuder und den Stein,Und sprach: »Du hast viel Stolz und Wehr,Ich komm im Namen Gottes her.«Und damit schleudert’ er auf ihn,Und traf die Stirne gar;Da fiel der große Esel hinSo lang und dick er war.Und David haut’ in guter RuhIhm nun den Kopf noch ab dazu.Trau nicht auf deinen Tressenhut,Noch auf den Klunker dran!Ein großes Maul es auch nicht tut:Das lern vom langen Mann;Und von dem kleinen lerne wohl:Wie man mit Ehren fechten soll.