Siehe, wie ich trostlos weine1797Siehe wie ich trostlos weineIn dem Kämmerlein alleine,Heilige Cäcilia!Sieh’ mich aller Welt entfliehen,Um hier still vor Dir zu knieen:Ach ich bete, sey mir nah!Deine wunderbaren Töne,Denen ich verzaubert fröhne,Haben mein Gemüth verrückt.Löse doch die Angst der Sinnen, –Laß mich in Gesang zerrinnen.Der mein Herz so sehr entzückt.Möchtest Du auf HarfensaitenMeinen schwachen Finger leiten,Daß Empfindung aus ihm quillt;Daß mein Spiel in tausend HerzenLaut Entzücken, süße Schmerzen,Beydes hebt und wieder stillt.Möcht’ ich einst mit lautem SchalleIn des Tempels voller HalleEin erhabnes GloriaDir und allen Heil’gen weihen,Tausend Christen zu erfreuen:Heilige Cäcilia!Öffne mir der Menschen Geister,Daß ich ihrer Seelen MeisterDurch die Kraft der Töne sey;Daß mein Geist die Welt durchklinge,Sympathetisch sie durchdringe,Sie berausch’ in Phantasey! –