Der Apfelbaum prangt grün und weiß,
Auf zartbegras’ter Weide;
Der Wonneruf des schönen Mai’s
Weckt uns zu sanfter Freude.
Doch wird des Frühlings Wiederkehr
Uns alle hier vereinen?
Ach! wessen Stätte trau’rt dann leer?
Und wen muß man beweinen?
Uns athmen Blumen Wohlgeruch,
Die Kelch und Tafel schmücken!
Noch süßer, die am Busentuch
Des holden Mädchens nicken.
Ach! Blumen, die, aus welchem Land,
Aus welchem Kraute sprießen,
Wird einst getreuer Freundschaft Hand
Auf unsre Hügel gießen!
Die Rose bleicht, die Mädchen krönt,
Es bleicht der Mädchen Locke,
In froher Hirten Flöte tönt
Des Dorfes Todtenglocke;
Die Jugend tanzt, im Abendlicht
Froh um des Platzes Maie,
Doch ihren Reigen unterbricht
Der Grabgeleiter Reihe.
Der stille Vollmond schien so klar,
Durch blühende Syringen,
Wo jüngst Verlobte, Paar und Paar,
In lauer Dämm’rung gingen;
Seitdem erscholl vom Thurm herab
Das traurige Geläute;
Der Mond bescheint das frische Grab
Der früh gestorbnen Bräute.
Gefährten, ach, die Stunde naht,
Wo wir auch müssen scheiden!
Bestreut indeß den kurzen Pfad
Mit Blüthen reiner Freuden.
Seid gut! Der Unschuld stralt das Ziel
Von Abendroth umgeben,
Und jedes edlere Gefühl
Folgt uns zum bessern Leben.