An die Geliebte1830Wenn ich, von deinem Anschaun tief gestillt,Mich stumm an deinem heilgen Wert vergnüge,dann hör ich recht die leisen AtemzügeDes Engels, welcher sich in dir verhüllt.Und ein erstaunt, ein fragend Lächeln quilltAuf meinen Mund, ob mich kein Traum betrüge,Daß nun in dir, zu ewiger Genüge,Mein kühnster Wunsch, mein einzger, sich erfüllt?Von Tiefe dann zu Tiefen stürzt mein Sinn,Ich höre aus der Gottheit nächtger FerneDie Quellen des Geschicks melodisch rauschen.Betäubt kehr ich den Blick nach oben hin,Zum Himmel auf — da lächeln alle Sterne;Ich kniee, ihrem Lichtgesang zu lauschen.