Meiner SchwesterSommer 1841»Blättchen, das im losen SpielWinde durch die Lüfte tragen,Blättchen, kannst du mir nicht sagen,Wo ist deiner Wandrung Ziel?«Ach ich weiß ein frommes Kind,Dem möcht ich mich gern verbinden,Und kann doch den Weg nicht finden,So verstürmte mich der Wind.Als ich aus der Knospe michVor den Veilchen, früh, gerungen,Kam das Liebchen oft gesungenDurch den Garten morgendlich.Aber da sich, glatt und schön,Tät mein grünes Herzlein dehnen,Sah ich sie in bittern TränenUnter unsern Zweigen stehn.Und dort drüben überm Hag,Steht das Röslein, steht die Weide,Dahin wallte sie in LeideMir vorüber jeden Tag.Freut’ auch mich nichts weiter mehr,Nicht die süße Maiensonne,Bienenton und Schaukelwonne,Keine kühle Mondnacht mehr.Also welkt ich vor der Zeit,Bin, bevor der Herbst gekommen,Aus der Mutter Hut genommenUnd von der Geliebten weit.Dürft ich zu ihr, ach wievielSagt ich ihr von Lust und Schmerzen!Und an dem getreusten HerzenFänd ich meiner Wandrung Ziel.