Lange hatt’ ich auf sie, forschend geschaut,
Auf die redenden nicht; die Thäter! war,
Bey den Maalen der Geschichte
Wandelnd, den Franken gefolgt.
Die an Völkern du rächst, Königen rächst,
Priestern, die Menschheit, wie war’s, Geschichte, voll
Von Gemählden, die der Gute,
Bleich vor Entsetzen erblickt.
Dennoch glaubt’ ich, und ach Wonne war mir,
Morgenröthlicher Glanz der goldne Traum!
War ein Zauber, wie gehofter
Liebe, dem trunkenen Geist!
Freyheit, Mutter des Heils, daucht’ es mich, du
Würdest Schöpferin seyn, die Glücklichen,
Die so ganz du dir erkohrest,
Umzuschaffen gesandt!
Bist du nicht Schöpferin mehr? oder sind sie
Nicht umschafbar, die du entfesseltest?
Ist ihr Herz Fels, und ihr Auge
Nacht zu sehn, wer du bist?
Deine Seel’ ist Gesetz! Aber ihr Blick
Wird des Falken, ihr Herz wird Feuerstrom;
Ha er funkelt, und es glühet;
Wenn das Ungesetz winkt.
Dieses kennen sie, dich kennen sie nicht!
Das das lieben sie! Doch dein Name tönt.
Wenn die Guten das verruchte
Schwert trift: schallt es von dir!
Freyheit, Mutter des Heils, nanten sie dich
Nicht selbst da noch, als nun Erobrungskrieg,
Mit dem Bruche des gegebnen
Edlen Wortes, begann?
Ach des goldenen Traums Wonn’ ist dahin,
Mich umschwebet nicht mehr sein Morgenglanz,
Und ein Kummer, wie verschmähter
Liebe, kümmert mein Herz.
Müde labet auch wohl Schatten am Weg’
In der Öde, der weit umher sich krümt;
So hat jüngst mich die erhabne
Männin, Kordä gelabt.
Richter schändeten sich, sprachen es los
’s Ungeheuer: sie sprach nicht los, und that,
Was mit Glut einst auf der Wange,
Thränen, der Enkel erzählt.