Gesang der WerkleuteNehemia, Capitel 4.»Als aber die Heiden vernahmen von fern,Daß neu wir erbauten den Tempel des Herrn,Da drängten sie an mit verderblicher Macht,Und die Stätte des Baus ward zur Stätte der Schlacht;Links schleppten wir Balken, links wälzten wir Last,Die Linke hielt Hammer und Kelle gefaßt;Doch hoch in der Rechten erblitzte die Wehr,Das geschliffene Schwert und der eschene Speer.Und wir fügten die Steine, wir mauerten gut,Und wir mischten den Mörtel mit purpurnem Blut.Wir erhuben der Säule gemeißelten KnaufMit Sterbegeröchel statt frohem »Glück auf!«Und wir wölbten der Kuppel gewaltiges Rund,Ins innerste Leben getroffen und wund.Umschwirrt uns, ihr Heiden, umdräng uns Gezücht,Du tötest uns, doch überwältigst uns nicht.«So sangen in Zion mit trotzigem LautDie Männer, derweil sie den Tempel gebaut,Den Tempel des Höchsten, das heilige Haus. –Wann endet das Lied, wann klinget es aus?Jahrhunderte kamen, Jahrhunderte flohn,Wie die Väter gefallen, fällt heute der Sohn;Wir bauen, wir fechten von Feinden umdräut,Und mischen mit Blute den Mörtel noch heut.